In der Nacht zum 2.August war es endlich wieder soweit. Das Auto war schon randvoll beladen und nach ein paar Stunden Schlaf, starteten wir um 2.00 Uhr morgens von unserem Heimatort am Hochrhein mit Ziel Litauen bei trockenem Wetter.
Milena schlief relativ schnell wieder ein und wir konnten sehr entspannt fahren. Nach 526 gefahrenen Kilometern erreichten wir um 7.15 Uhr die Raststätte „Hirschberg“ kurz nach der „Brücke der deutschen Einheit“ wo die ehemalige Innerdeutsche Grenze“ verlief.
Wir gönnten uns in dem tollen „Marche“-Restaurant ein frisch zubereitetes Frühstück und auch Milenas Hunger wurde gesättigt. Milena konnte sich danach in der tollen Spielecke noch etwas die Beine vertreten bevor wir um 8.00 Uhr unsere Tour fortsetzten.
Nach weiteren 348 Kilometern erreichten wir um 11.00 Uhr, nach kurzer Standzeit in einem durch eine Baustelle ausgelösten Stau auf der A10 (Berliner Ring), die von uns immer angesteuerte, letzte Tankstelle vor dem Grenzübergang nach Polen – „Biegener Hellen Süd“.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit bis hier betrug genau 127,6 Km/h.
Milena bekam Ihr Gläschen zum Mittag, welches uns die freundliche Dame des Tankstellen-Shops in der Mikrowelle kurz erwärmte. Daiva und ich tranken einen Tee & Kaffee und ich nutzte die kurze Pause um mein TomTom-Navi mit der neu erworbenen Osteuropa-Karte zu bestücken und die Route einzutippen. Um 11.35 Uhr setzten wir unsere Reise fort und überfuhren um 11.45 Uhr die Grenze nach Polen.
Mittlerweile hatte es auch immer wieder angefangen leicht zu regnen. Obwohl es Samstag war, hatten wir komischerweise bzw. glücklicherweise kaum Lkw-Verkehr auf den polnischen Straßen und kamen zügig voran. Bei der Umfahrungsstrecke von Swiebodzin gab es eine Baustelle (neuer Kreisverkehr), die uns aber in keinster Weise einschränkte. Sollte man hier jedoch in einen Stau geraten, falls möglich wenden, ein Stück zurückfahren und die Fahrt direkt durch Swiebodzin wählen. So müsste man an der Baustelle vorbeikommen… wie ich bei der Rückreise entdeckte!
Bei Nowy Tomsyl fuhren wir dann wieder auf die Autobahn A2 auf und freuten uns schon auf unkompliziertes vorankommen. Mir unerklärlich, befinden sich auf der doch noch relativ neuen Autobahn mittlerweile schon 3 längere Baustellen wegen Belagsarbeiten bzw. –erneuerungen. Wir kamen trotz Baustellen und teilweise sehr starken Regenschauern problemlos voran und legten an einer der Tankstellen noch eine Rast ein, füllten den Tank und kamen nach 1263 gefahrenen Kilometern seit Reisebeginn um 16.00 Uhr schließlich in Strykow im „Hotel 500“ an, wo wir für eine Zwischenübernachtung ein Zimmer reserviert hatten. Nach einen eigentlich guten Essen im Restaurant des Hotel, legten wir uns schon um 18.00 Uhr schlafen.
Da wir bei Ankunft im Hotel das Baby-Reisebett nicht griffbereit hatten, Milena bei uns im Bett schlief und deshalb ein tiefer Schlaf nicht richtig möglich war, wurde ich um 0.30 Uhr wach. Milena saß ebenfalls schon im Bett und kurz darauf wurde auch Daiva wach.
Da ich jetzt doch einigermaßen ausgeruht war, beschlossen wir unsere Sachen zu packen und weiterzufahren. Um 1.30 Uhr starteten wir.
Es lief gut, doch unsere Freude hielt nicht lange an. Von Strykow kommend, ca. 5 km vor Lowicz gibt es ein „Nadelöhr“, eine Eisenbahnbrücke welche über die Hauptverkehrsstraße führt… allerdings mit einer Fahrbahnverengung wo keine 2 Lastwagen aneinander vorbeikommen. Irgendwie müssen es 2 Lkw´s trotzdem versucht haben und verstopften so die Straße. Wir standen geschlagene 20 Minuten auf einer Stelle, bevor es weiterging. Auch in Lowicz selbst gab es eine Baustelle, aber um 2.42 Uhr waren wir durch die Stadt durch.
Nach insgesamt 1380 gefahrenen Kilometern erreichten wir um 3.40 Uhr, ebenfalls bei Regen, Warschau und die bis hier gefahrene Durschnittsgeschwindigkeit lag immerhin noch bei 104,4 Km/h. Teilweise gab es in Warschau statt 3 nur noch eine Fahrspur, da auch hier Belagsarbeiten durchgeführt wurden. Sicherlich eine Staugefahr in den Stosszeiten!?
Wir ließen Warschau zügig hinter uns, fuhren auf der E67 „ViaBaltica“ bis Ostrow Mazowiecka und wählten ab hier die Route über Lomza.
Lomza durchfuhren wir nach 1525 Kilometern um 5.30 Uhr. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sank mittlerweile auf 100,5 km/h.
Bis Augustow (6.40 Uhr / 1626 km) und Suwalki (7.00 Uhr / 1654 km) konnten wir die gefahrene Durschnittsgeschwindigkeit noch 3-stellig vor dem Komma halten, bevor wir um 7.30 Uhr nach 1688 Kilometern die erste Tankstelle mit kleiner Gaststätte nach dem Grenzübertritt nach Litauen ansteuerten.
Der Tank wurde gefüllt und glücklicherweise hatten wir noch Litas vom Vorjahr, denn die EC-Karte ging dort (wie jedes Jahr) natürlich nicht. Außerdem aßen wir in der kleinen Snack-Bar unseren ersten litauischen Snack…!!
Nach ca. 30 Minuten fuhren wir weiter, streiften um 9.15 Uhr Kaunas (1779 km) und kamen nach genau 1889 Kilometern um 10.35 Uhr in Panevezys an.
Bis hier brauchten wir 120,5 Liter Diesel (Durchschnitt 6,3 Liter / 100 km) und hatten noch immer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 97,7 km/h im Bordcomputer stehen.
Die reine Fahrtzeit, abzüglich Pausen und Zwischenübernachtung im „Hotel 500“ lag bei 19 Stunden und 20 Minuten!!
ABSOLUT NEUER REKORD!!
Zahlen, Daten & Fakten der Hinreise:
Distanz vom Heimatort bis Panevezys(LT):........................1890 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf dieser Strecke:............97,7 km/h
Durchschnittsverbrauch Diesel für diese Strecke:.............6,3 Liter/100 km
Gesamtverbrauch Diesel für diese Strecke:......................120,5 Liter
Benötigte, reine Fahrzeit (gerechnet ohne Pausen!):........19 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit inkl. Übernachtung und Pausen:..................32 Std. 35 Min.
Gesamtkosten der Anreise inkl. Diesel & Übernachtung:..284,- Euro