Vilnius ist im Ganzen eine wenig metropolitan wirkende Stadt mit viel Grün, das sich bis ins Zentrum zieht. Die Stadt erlebte ein rasantes Bevölkerungswachstum. Im Jahr 2013 zählte Vilnius 537.152 Einwohner . Davon machten Litauer 63,2 % aus, Polen 16,5 %, Russen 12 %, Weißrussen 3,5 % und Vertreter anderer Nationalitäten 4,8%.
Die Wahrzeichen der Stadt sind die Ruine der Burg von Gediminas auf dem gleichnamigen Hügel aus dem 14. und 15. Jh., sowie an ihrem Fuße die klassizistische römisch-katholische Kathedrale Sankt Stanislaus mit ihrem etwas abseits stehenden Glockenturm.
Ausgehend vom Burgberg bildet das Straßennetz der Altstadt von Vilnius in Richtung Westen und Süden eine fächerartige Struktur.
Die Altstadt, die sich an den Hängen auf dem linken Ufer der Neris hochzieht, hat eine Fläche von 360 ha und zählt damit zu den größten und besterhaltenen Europas; seit 1994 zählt sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Viele Baustile hinterließen ihre Spuren, vor allem prägen sie der Barock, aber auch Gotik und Renaissance. Sehenswert sind die St.-Annen-Kirche (Šv. Onos), ein gotisches Backsteingebäude zusammen mit der ebenfalls gotischen Bernhardiner-Kirche, die barocke Universitätsanlage mit der Johannes-Kirche (Šv. Jono). Bekannt sind auch die barocke St. Kazimir-Kirche (Šv. Kazimiero), welche dem Nationalheiligen geweiht ist, und das Tor der Morgenröte (Aušros vartai).
Das alte Rathaus wurde wie die Kathedrale zuletzt in klassizistischem Stil umgebaut. Eine der wenigen alten Kirchen außerhalb der Altstadt ist die von dem Hetman des polnisch-litauischen Staates Michal Kazimier Pac gestiftete St. Peter-und-Paul-Kirche (Šv. Petro ir Povilo), ein Meisterwerk des Barock. Diese Kirche, wie auch das Bild der wundertätigen Madonna in den "Aušros vartai", ist ein wichtiges Pilgerziel, vornehmlich für polnische Katholiken. Von den einstmals 105 Synagogen in Vilnius ist eine einzige aus dem Jahr 1894 übrig geblieben.
Interessant ist außerdem der oberhalb der Altstadt wunderschön gelegene Friedhof, wo zahlreiche prominente Litauer und Polen (Józef Pilsudski) begraben sind, sowie der zentrale Markt auf dem nördlichen Ufer der Neris.
Romantisch und kleinstädtisch verträumt präsentiert sich das am rechten Ufer des Flüsschens Vilnele gelegene Stadtviertel Uzupis (deutsch: Hinter dem Fluss), das seit Anfang der Neunziger vom unbeachteten und verwahrlosten Winkel zu einem Künstlerviertel wurde und nunmehr auch eine exquisite Adresse darstellt.
Eine moderne Sehenswürdigkeit ist der Fernsehturm, der 326 m hoch ist und in 190 m Höhe über eine Aussichtsplattform verfügt.
Etwa 30 km westlich von Vilnius liegt Trakai, die mittelalterliche Hauptstadt Litauens mit seiner wieder aufgebauten Wasserburg.
Nördlich von Vilnius im Dorf Purnuskes befindet sich der Europapark. Dort soll der geografische Mittelpunkt Europas (lit. Europos centras) liegen. Diese Berechnung Französischer Wissenschafter um 1989 ist allerdings wegen fraglicher Gewichtung von Inseln umstritten. Andere Geowissenschaftler setzen den Mittelpunkt in der Ukraine nahe der Grenze zur Slowakai an, wobei es keine zwingende Methodik für Bestimmung eines solchen Punktes gibt.
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